Die Urodynamik dient zur Untersuchung der Blasenfunktion. Somit kann bei Störungen wie z.B. stärkstem Harndrang mit häufigem Wasserlösen oder Formen des ungewollten Harnverlusts (Inkontinenz) die Ursache erkannt und gezielte Therapien eingeleitet werden. Nicht selten liegt der Blasenfunktionsstörung eine Erkrankung des Nervensystems (z.B. Multiple Sklerose, Parkinson etc.) zugrunde, jedoch auch nicht-neurologische Erkrankungen wie z.B. die hyperaktive Harnblase können erkannt und erfolgreich therapiert werden.
Wir empfehlen vor jeder urodynamischen Abklärung ein Trink-und Miktionsprotokoll für 72 Stunden durchzuführen, dies wird Ihnen in unserer Sprechstunde erklärt und die Utensilien mitgegeben.
Vor Untersuchbeginn muss eine Blasenentzündung mit einem Urinteststreifen ausgeschlossen werden. Bei der Untersuchung wird ein dünner Druckmesskatheter in die Harnblase (Messung vom Blasendruck) und in den Enddarm (Messung des Druckes im Bauchraum) eingeführt. Mit diesen zwei Messkathetern kann der Blasenmuskeldruck (Detrusordruck) errechnet werden. Die Beckenbodenaktivität und somit Schliessmuskelfunktion wird über Elektroden an der Haut erfasst.
Nach Entleerung der Harnblase wird diese, in sitzender Position, mit einer sterilen Lösung sehr langsam gefüllt, bis die untersuchte Person einen starken Harndrang angibt. Somit lässt sich die gesamte Blasenspeicherfunktion beurteilen. Danach folgt die Blasenentleerung in einen Messbehälter mit Zeitmesserfunktion, womit schliesslich die Blasenentleerung detailliert beurteilt werden kann.
Die Untersuchung dauert zwischen 45 und 60 Minuten und erfolgt in unserer Praxis.