Die Prostatabiopsie wird zum Ausschluss eines Prostatakrebses angewendet. Die Untersuchung wird in unserer Sprechstunde ultraschallgesteuert durchgeführt im Falle eines erhöhten PSA-Wertes, einem auffälligen Tastbefund oder einem unklaren MRI-Befund. Das sogenannte multiparametrische MRI stellt eine sehr gute Bildgebung für die Prostata dar und ermöglicht eine gezieltere Probenentnahme.
Blutverdünnende Medikamente, ausgenommen das Aspirin, müssen zuvor pausiert werden. Je nach Blutverdünner werden wir Ihnen den genauen Zeitpunkt der Pausierung in unserer Sprechstunde mitteilen.
Vor der Prostatabiopsie sollte eine Urinuntersuchung zum Ausschluss einer Blasenentzündung erfolgen, um einer schweren Infektion durch die Biopsie vorzubeugen.
Die Antibiotikaprophylaxe, bestehend aus einem Antibiotikum in Pulver- oder Tablettenform, erhalten Sie von uns. Dies ist sehr wichtig, um das Risiko möglicher schwerer Infektionen nach einer Prostatabiopsie zu minimieren.
Die Ultraschallsonde, benetzt mit einem Betäubungs-und Gleitmittelgel, wird in den Enddarm eingeführt, bis die gesamte Prostata schön abgebildet wird. Danach wird die Region mit einer feinen Nadel betäubt. Auf diese Weise werden 10 bis 20 Proben entnommen. Die ganze Prozedur dauert ca. 15-20 Minuten.
Als Folge der Prostatabiopsie treten in praktisch allen Fällen eine Hämaturie (Blut im Urin), Blut im Samenerguss und Blut im Stuhl auf, was in der Regel harmlos ist. Diese sistieren oft innerhalb der ersten 72 Stunden, können jedoch auch bis zu 1-2 Wochen anhalten. Sollten grössere Blutmengen oder sogar Blutkoagel (geronnenes Blut) abgehen, empfehlen wir eine umgehende Kontaktaufnahme bzw. Wiedervorstellung.
Bei Fieber oder Schüttelfrost sollten Sie sich umgehend bei uns oder, ausserhalb der Sprechstundenzeiten, auf dem Notfall im Spital Wil melden.
Selten kann es auch zu einem Harnverhalt (stark erschwerte Blasenentleerung) kommen. In diesem Fall erfolgt die Harnableitung vorübergehend über einen Katheter, welcher nach wenigen Tagen wieder entfernt werden kann.
Das entnommene Prostatagewebe wird zur histologischen Untersuchung ins externe Labor eingesandt. Das Resultat folgt ca. 1 Woche danach und wird in unserer Sprechstunde mit Ihnen besprochen.